Klettern 2.0

Ein Blog über meine Erlebnisse beim Klettern an Fels und Plastik taugt doch jedem: Der Nachwelt (wenn ich mal runterfalle), allen Interessierten am Klettern (die sich vielleicht in dem einen oder anderen wiederfinden) und natürlich vor allem mir selbst (hilft gegen das Vergessen).


Wie schon vor Norwegen angedeutet, haben wir in den drei Wochen oben den Mehrstoffkocher "MSR Dragonfly" mitgehabt und auf Herz und Nieren getestet. Die Ergebnisse und Erkenntnisse will ich euch nicht vorenthalten.

In der schicken, sechseckigen Papp-Packung war neben dem eigenlichen MSR Brenner in einem Nylonsäckchen noch die Pumpe aus rotem Plastik, eine 22 oz (0,66 l) Brennstoffflasche aus beschichtetem Metall, ein Windschutz aus weichem Alu (bestehend aus einem Boden und einem Teil für die Seiten), ein Reperatur- und Pflegeset mit diversen Einzelteilen und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.

Wir haben den Kocher nur mit "Primus PowerFuel" betrieben, da wir den Brennstoff ja mitnehmen konnten. Somit sollten wir die sauberste und best möglichste Brennleistung gesehen haben. Die Brennleistung mit anderen Stoffen werde ich nachreichen, wenn ich mal in die Verlegenheit gekommen bin, den armen MSR mit Frittenfett oder Kerosin betreiben zu müssen...

Ansonsten haben wir dem mitgelieferten Windschutz nicht soviel Vertrauen geschenkt und noch einen etwas massiveren Faltwindschutz erworben. Dieser hat sich bestens bewährt, zumal man ihn mit zwei kleinen Metallstiften im Boden fixieren kann. Verwendet haben wir aber den von MSR mitgelieferten Alu-Boden, um eine bessere Wärmereflexion von unten zu haben. Dieser ist auch nach x-mal auf- und zusammenfalten erstaunlicherweise immernoch brauchbar. Allerdings ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis an den Faltstellen das Alu mal durch ist.

Die Brennstoffflasche kommt mit Schraubdeckel, den man aber nicht braucht, wenn man die Pumpe aufgeschraubt hat. Zur Flasche gibt's nicht viel zu sagen: Rot, Metall und ist dicht. Die Pumpe dagegen ist schon interessanter. Sie ist fast vollständig aus Plastik und besteht aus der Führung für den Pumpenpömpel, dem Saugrüssel und einem Absperrventil für den Brennstoff. Sie wird auf die Flasche geschraubt und mit der Brennstoffleitung des Brenners verbunden. Die mit Gummidichtung versicherte Verbindung von Leitung zu Pumpe wird mit einer Art Metallklammer, die Teil der Leitung ist, fixiert. Das klappt einfach und ohne Probleme und hält super. Weiteres zur Pumpe später.

Norge 2009Der Brenner selber hat drei Ständer, die nach außen geklappt werden können. Damit ist die Auflagefläche für den Kocher nach unten und für die Töpfe nach oben geschaffen. Der Kocher steht super und wackelt eigentlich nicht, wenn der Untergrund ok ist. Oben ist genug Auflagefläche, für das Kochgeschirr. Selbst meine kleine Espresso Maschine ist nicht "durchfallen". Die Treibstoffleitung ist mit einem biegsamen Drahtgeflecht geschützt. Zusätzlich zu dem Ventil an der Pumpe hat der Brenner auch ein Ventil zur Regulierung und damit die gefüllte Flasche auch vom Brenner getrennt aufbewahrt werden kann. Unten am Brenner ist ein Docht aus Stoff, den man zusammen mit einem ersten Schluck Brennstoff zum Anwärmen der Düse benutzt.

Die Bedienung vom Kocher ist einfach. Ventile zu. Pumpen. Flaschenventil auf. Über das Kocherventil etwas Brennstoff auf den Docht einfließen lassen. Anzünden. Warten. Kocherventil aufdrehen und das war's. Hier sei angemerkt, dass das Pumpen teilweise echt etwas schwergängig ist und man mit Rücksicht auf den Umstand, dass die Pumpe aus Plastik ist, auch etwas vorsichtig sein sollte. Da muss ich ganz klar sagen, dass z.B. die Pumpe vom Primus, die mit einer Metallstange daher kommt, dem Ganzen schon etwas mehr Stabilität verleiht, aber natürlich auch schwerer ist.

Die Brennleistung vom MSR Kocher hingegen ist super. Zusammen mit dem Windschutz war das Nudelwasser schneller am kochen, als bei der Konkurrenz. Besonders scheint er mir vor allem auch viel sparsamer zu sein, im Vergleich zum Optimus Nova. Diesen Aspekt sollte man nicht vernachlässigen und hat mich deutlich positiv überrascht. Ist das Mahl erstmal gekocht, soll man laut Anleitung den Kocher "ausbrennen" lassen, indem man das Ventil an der Flasche schließt, um den in der Leitung verbliebenen Brennstoff noch abzufackeln. Leider klappt das nur in der Theorie oder bei Windstille. Beim Auseinanderbauen siffte mir immernoch etwas Benzin über die Finger. Das ist beim Optimus besser gelöst, da man dort die Flasche umdreht, sodass der Ansaugrüssel in der Flasche in der Luft hängt und damit über den verbliebenen Druck allen Treibstoff in der Leitung noch verbrennt. Ob das auch beim MSR geht, habe ich zu meiner Schande nicht ausprobiert. Werde ich aber noch nachholen!

Mein Fazit: Als günstiges Einsteigermodell im Bereich der Mehrstoffkocher ist ein MSR eine gute Wahl. Wenn die Investition etwas höher ausfallen darf, würde ich einen Brenner mit einer etwas solideren Pumpenkonstruktion vorziehen. Der Windschutz taugt nur etwas, wenn es auf jedes Gramm Gewicht ankommt. Unsere Kombination mit dem Faltwindschutz hat sich super bewährt. Ansonsten hat der MSR ohne Murren immer mit gleichbleibener Leistung seinen Dienst zuverlässig verrichtet.


Hier noch ein paar weiterführende Infos:

Kocher aus!

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